Basketball

Basketball hätte für die Rollstuhlfahrer erfunden werden müssen, wenn es nicht bereits diese Spielform für die Nichtbehinderten gegeben hätte." Dieser Ausspruch belegt, wie gut dieses Mannschaftsspiel für eine Ausübung im Rollstuhl geeignet ist. Körperbeherrschung, Technik, körperliche und psychische Belastungsfähigkeit, sowie sportliche Haltung stehen beim Basketball im Vordergrund.
Natürlich mußten einige Regeln abgewandelt oder ergänzt werden, um die Chancengleichheit, den Spielfluß, die Beteiligung aller Behinderten und die Vielfalt von Spielaktionen zu ermöglichen.

Eine wichtige Ergänzung ist die Klassifizierungsregel. Sie ist erforderlich, um allen Spielern, unabhängig vom Ausmaß ihrer Körperbehinderung, die Beteiligung am Basketballspiel zu ermöglichen. Zur Anwendung kommt ein Vier-Klassen-System. Es umfaßt alle Formen von Körperbehinderungen (Querschnittlähmung, Poliolähmung, Amputation, Cerebralparese, Gehbehinderungen), die eine Teilnahme am regulären Basketball ausschließen . Entsprechend dem Maß an verbliebenen Körperfunktionen erhalten die Spieler 1 bis 4 Punkte. Grenzfälle werden mit 1,5, 2,5 oder 3,5 Punkten bewertet. Nichtbehinderte Mitspieler werden mit 4,5 Punkten eingestuft. Die Summe der Punkte der 5 Feldspieler darf 14 nicht überschreiten. Dadurch wird die Beteiligung auch der Schwerbehinderten gesichert.



In der Bundesrepublik Deutschland spielen inzwischen etwa 120 Mannschaften, davon die besten in den 1. und 2. Bundesligen. Den Unterbau bilden in den Regionen die verschiedensten Ligen. In fast allen Vereinen des DRS besteht die Möglichkeit, Basketball zu spielen und als Freizeitsport zu betreiben.

Meisterschaften werden seit 1973 ausgetragen. Die Herren- und Damennationalmannschaften beteiligen sich an Europa- und Weltmeisterschaften sowie an den Paralympics.

Die Damenmannschaft ist international erfolgreich seit 1978 mit zwei Olympiasiegen (1980 und 1984), 3 Weltmeisterschaften sowie 1987 der Europameisterschaft. Jeweils den 2. Platz belegte sie bei den Paralympics 1988, der Europameisterschaft 1989, der Weltmeisterschaft 1990 sowie der Europameisterschaft 1993 in Berlin.

Die Herren haben den Anschluß an die Weltspitze geschafft. Belegte die Nationalmannschaft 1987 bei der Europameisterschaft den 5. Platz, so folgte ein Jahr später bei den Paralympics in Seoul der 4. Platz. 1989 erkämpfte sich das Team mit dem 3. Platz bei der EM in Frankreich die erste Medaille bei internationalen Meisterschaften. 1990 erspielte sich die Mannschaft bei 12 qualifizierten Mannschaften bei der Weltmeisterschaft den starken 6. Platz. Der größte Erfolg war jedoch die Silbermedaille bei den Paralympics 1992 in Barcelona. Den Unterbau bildet seit geraumer Zeit eine B-Nationalmannschaft, in der Talente auf höhere Aufgaben vorbereitet werden.

Der offizielle Spielbetrieb wird bereichert durch viele Vereinsturniere und einzelne Schulsportfeste. Hierbei kommen der Breiten- und Jugendsport zum Zuge. Die Organisation wird von einem Fachausschuß mit 5 Kommissionen geleistet. Zum Deutschen Basketballbund (DBB) und seinen Landesverbänden besteht besonders über die Schiedsrichter ein guter Kontakt.


Quelle: Deutscher Rollstuhl-Sportverband

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